Die Riester-Rente ist eine private Zusatzrente, die der Staat gleich doppelt fördert. Wer eine Riester-Rente abschließt, der kann nämlich nicht nur sein gespartes Geld von der Steuer absetzen, sondern er erhält auch noch Zulagen obendrauf.

Übrigens: Die Riester-Rente kann man seit einigen Jahren auch für Immobilien nutzen – das ist dann der sogenannte Wohnriester.


5 Fakten über die Riester-Rente

  • Förderung durch staatliche Zulagen und Steuervergünstigungen
  • Riester-Leistungen gelten lebenslang, bis zu 30% sind auszahlbar
  • Für die maximale Zulage müssen min. 4% des Bruttoeinkommens als Beitrag gezahlt werden
  • Auch zur Finanzierung fürs Eigenheim („Wohnriester„)
  • Leistungen sind steuerpflichtig

Für wen eignet sich die Riester-Rente?

Den Begriff „Riester-Rente“ hat heutzutage fast jeder schon mal gehört. Aber was ist eine Riester-Rente eigentlich? Die Regierung hat schon vor einigen Jahren erkannt, dass die gesetzliche Rentenversicherung einmal nicht mehr ausreichen wird, um Menschen im Alter ausreichend zu versorgen. Deshalb gibt es geförderte Zusatzrenten wie die Riester-Rente, die die private Altersvorsorge attraktiver machen sollen. Ihren Namen erhielt die Riester-Rente übrigens vom SPD-Politiker Walter Riester. Er war von 1998 bis 2002 Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung.

Du willst das alles genauer wissen? Dann beantworten wir hier folgende Fragen:

1 Kann jeder eine Riester-Rente abschließen?

Ja, prinzipiell kann jeder eine Riester-Rente abschließen. Das, was die Riester-Rente aber attraktiv machen kann, sind die staatlichen Zulagen. Die erhält nicht jeder.

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2 Wer kriegt denn Zulagen?

Unmittelbar zulageberechtigt sind nämlich nur:

  • rentenversicherungspflichtige Arbeitnehmer,
  • Beamte, Soldaten und Richter,
  • rentenversicherungspflichtige Selbstständige und
  • Wehr- und Zivildienstleistende.

Wer zu einer dieser Gruppen gehört, kann sich beim Abschluss einer Riester-Rente über jährliche Zulagen vom Staat freuen. Die gibt es zum Gesparten einfach obendrauf. Außerdem gibt es auch noch Personen, die mittelbar zulageberechtigt sind: Das sind die Ehepartner aller, die selbst Zulagen erhalten – also beispielsweise die Ehefrau eines Richters oder der Ehemann einer rentenversicherungspflichtigen Arbeitnehmerin. Damit auch der Ehepartner eine Zulage bekommt, muss er jedes Jahr mindestens 60 Euro in einen geförderten Riester-Vertrag einzahlen.

Übrigens: Wer keine Zulagen bekommt, für den lohnt sich eine Riester-Rente häufig nicht. Wenn du verhältnismäßig viele Steuern auf dein Einkommen zahlst, aber nicht zulagenberechtigt bist, dann ist die Basis- oder Rürup-Rente für dich vielleicht besser geeignet – denn dann kannst du deine Rentenzahlungen noch effektiver von der Steuer absetzen und sparst jedes Jahr Geld!

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3 Wie funktioniert die Förderung genau? Und wie hoch ist die Zulage?

Bei der Riester-Rente belohnt dich der Staat für die private Altersvorsorge gleich doppelt. Zum einen erhältst du jedes Jahr eine staatliche Zulage: Diese Zulage fließt in den Sparvertrag ein und wird von der Zulagenstelle direkt an die entsprechende Gesellschaft überwiesen. Außerdem kannst du das Geld, das du für deine Riester-Rente ansparst, auch noch als Sonderausgabe von der Steuer absetzen! Dafür gibst du den eingezahlten Betrag einfach bei der jährlichen Steuererklärung (Anlage AV) an. Das reduziert dann automatisch deine Einkommensteuer. So profitierst du bereits in der Ansparphase von deiner Riester-Rente.

Und die Höhe der Zulage? Die jährliche Grundzulage beträgt 154 Euro. Wer die vollen 154 Euro ergattern will, muss jedes Jahr mindestens 4 Prozent seines rentenversicherungspflichtigen Vorjahresbruttoeinkommens (abzüglich aller Zulagen) in den Riester-Vertrag sparen – maximal dürfen das 2100 Euro inklusive staatlicher Zulagen sein.

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4 Fördert die Riester-Rente denn auch Familien?

Ja! Nicht nur Ehepartner, sondern gerade Familien profitieren besonders von der Riester-Rente. Denn als Riester-Sparer erhältst du mehr als nur die Grundzulage, wenn du Kinder hast. Und so funktioniert’s:

  • Als jährliche Grundzulage bekommst du seit 2008 die besagten 154 Euro.
  • Für jedes Kind, das vor 2008 geboren wurde, bekommst du 185 Euro.
  • Und für jedes Kind, das nach 2008 geboren wurde, gibt es sogar 300 Euro.

Die extra Förderung für den Nachwuchs gibt es übrigens in jedem Jahr, in dem das Kind mindestens für einen vollen Monat einen Anspruch auf Kindergeld hatte. Bei Kindern, die studieren, also durchaus lange über die Volljährigkeit hinaus!

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5 Welche Sparformen gibt es denn für die Riester-Rente?

Auch im Bereich der Riester-Rente gibt es viele verschiedene Gesellschaften, die eine Menge Angebote bereithalten. Manche Riester-Sparformen sind sehr sinnvoll und bringen eine gute Rendite, andere machen weniger Sinn. Deshalb sollte man sich vor einem Abschluss gut informieren. Generell lassen sich folgende Sparformen unterscheiden:

  • Klassische Renten- und Lebensversicherungen
  • Fondsgebundene Renten- und Lebensversicherungen
  • Fondssparpläne/Banksparpläne
  • Wege über die betriebliche Altersvorsorge (bAV)

Dabei gilt: Lass dich aber nur auf zertifizierte Verträge ein – denn nur die werden auch gefördert! Für das Zertifikat sorgt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, die ihr Siegel nur dann vergibt, wenn die Riester-Verträge einige wichtige Leistungen aufweisen. Die wichtigste darunter: Zum Ende der Laufzeit müssen alle eingezahlten Beiträge garantiert werden. Das heißt: Bei einem zertifizierten Riester-Vertrag ist das, was du an Beiträgen einzahlst, vor Verlust geschützt. Wichtig ist das vor allem, wenn man sich für einen fondsbasierten Riester-Vertrag entschieden hat.

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6 Hat die Riester-Rente weitere Besonderheiten?

Ja! Eine Riester-Rente kann man seit dem Jahr 2008 nämlich auch dafür benutzen, sich ein Haus zu finanzieren. Mit diesem sogenannten Wohnriester muss man keinen Bausparvertrag abschließen und erhält trotzdem eine staatliche Förderung. Zusätzlich funktioniert das mittlerweile auch mit den Fonds-Varianten, die besonders rentabel sein können.

Für Berufseinsteiger gibt es außerdem einen besonderen Bonus: Im ersten Jahr des Riester-Sparens bekommt man einmalig 200 Euro dazu, wenn man den Mindestbetrag (4 Prozent des Vorjahresbruttoeinkommens) eingezahlt hat. Wer weniger einzahlt, kriegt einen kleineren Bonus. Der Berufseinsteigerbonus gilt allerdings nur für alle unter 25 Jahren.

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7 Muss ich meine Riester-Rente versteuern?

Ja. Weil man in der Ansparphase durch die Zulagen und die Steuerersparnis viele Vorteile hat, wird die Riester-Rente in der Auszahlphase voll besteuert. Das nennt man auch nachgelagerte Besteuerung. Dazu werden Auszahlungen und Einkommen addiert, und die Auszahlungen werden dann in der Steuererklärung unter „Sonstige Einkünfte“ angegeben. Ob man dann auf sein ausgezahltes Geld auch tatsächlich Steuern zahlen muss, hängt davon ab, wie viel Einkommen man insgesamt hat.

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8 Was kann ich in der Rentenphase mit dem gesparten Geld tun?

Drei verschiedene Möglichkeiten gibt es. Du kannst dir:

  • 100 Prozent deines Geldes verrenten lassen,
  • bis zu 30 Prozent auszahlen lassen (der Rest wird automatisch verrentet) oder
  • 100 Prozent des Guthabens für die eigengenutzte Immobilie verwenden.

Da der Staat den Bürger bei der privaten Altersvorsorge finanziell unterstützt, soll das angesparte Kapital dann auch für die Rente verwendet werden. Darum kann man sich höchstens einen Teil seines Guthabens auszahlen lassen oder mit einem Haus fürs Alter vorsorgen.

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 Die Riester-Rente – Fazit

Eine Riester-Rente eignet sich besonders dann für dich, wenn du auch eine Zulage erhältst, beispielsweise als rentenversicherungspflichtiger Arbeitnehmer. Damit auch Familien unterstützt werden, sind Ehepartner automatisch ebenfalls zulagenberechtigt. Bei der Riester-Rente sind all deine eingezahlten Beiträge garantiert. Und für Kinder gibt es weitere Boni.

Die Riester-Rente interessiert dich? Dann hier noch mal Vor- und Nachteile im Überblick:

Vorteile der Riester-Rente

  • Wird durch Zulagen und Steuerrückerstattungen gefördert
  • Kann teilweise als Kapital ausgezahlt werden
  • Kann seit 2008 auch als Wohnriester ähnlich wie ein Bausparvertrag benutzt werden
  • Für Kinder gibt es zusätzliche Zulagen
  • Alle eingezahlten Beträge sind zum Laufzeitende garantiert

Nachteile der Riester-Rente

  • Nicht jeder erhält Zulagen
  • Wird in der Rentenphase voll versteuert
  • Ein Teil der Erträge und Zuzahlungen wird für Verwaltungsgebühren verbraucht


Die Riester-Rente ist eine Möglichkeit der privaten Altersvorsorge. Informiere dich auch über die anderen Optionen: Rürup- oder Basisrente, Lebens- und Rentenversicherung, Fondssparplan.

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