Die Basisrente ist eine Absicherung, die jeder ohne Voraussetzungen abschließen kann. Mit ihr bekommt man zwar keine staatlichen Zulagen, kann seine gezahlten Beiträge aber bei der Steuererklärung geltend machen.

Mit der Basisrente muss man einen Teil seines Einkommens am Ende des Jahres nicht versteuern. Das kann sich vor allem für Selbstständige und Freiberufler lohnen.


5 Fakten über die Basisrente

  • Kann prinzipiell von jedem abgeschlossen werden
  • Alle Leistungen nur als lebenslange Rente
  • Kann nicht gekündigt, aber beitragsfrei gestellt werden
  • In der Ansparphase unpfändbar
  • Leistungen werden versteuert

Für wen eignet sich die Basisrente?

Weil du einen Teil deines Einkommens nicht versteuern musst, wenn du eine Basisrente abschließt, lohnt sich diese Rente für alle, die einen hohen Steuersatz haben. Und auch viele Freiberufler und Selbstständige schließen die Basisrente ab: Sie können so privat fürs Alter vorsorgen und bekommen dazu noch Steuervergünstigungen obendrauf. Ausgedacht hat sich die Basisrente Bert Rürup – deshalb heißt diese Altersvorsorge oft auch Rürup-Rente.

Du willst das alles genauer wissen? Dann beantworten wir hier folgende Fragen:

1 Kann wirklich jeder eine Basisrente abschließen?

Ja! Theoretisch kann jeder eine Basisrente abschließen, sinnvoll ist es aber nicht immer. Weil man bei der Basisrente über Steuerrückerstattungen gefördert wird, lohnt sich das in zwei Fällen:

  • Wer viel verdient und daher hohe Steuern auf seinen Lohn zahlt, der muss einen Teil seines Einkommens nicht versteuern. Nämlich den, den er als Beitrag in die Rürup-Rente einzahlt. Sie ist deshalb perfekt für alle mit hohem Steuersatz, ob Beamter oder Angestellter.
  • Wer Freiberufler oder Selbstständiger ist, der zahlt gar nicht in die gesetzliche Rentenversicherung ein und muss daher unbedingt privat vorsorgen. Sonst steht er im Alter ohne Rente da. Eine Rürup-Rente hat dabei zwei Vorteile: Man spart fürs Alter an und muss dafür einen Teil seines Einkommens nicht versteuern. Außerdem muss man nicht in jedem Jahr gleich viel Geld ansparen. So bleibt man flexibel.

Und so geht’s: Die geleisteten Beiträge zu deiner Basisrente kannst du jedes Jahr bei der Steuererklärung als Sonderausgaben (Anlage Vorsorgeaufwand) geltend machen. Das bedeutet: Dein zu versteuerndes Einkommen reduziert sich um den Betrag, den du für deine Basisrente angespart hast. Du musst also insgesamt auf einen kleineren Teil deines Einkommens Steuern zahlen. Wie das geht, zeigen wir mal an einer Beispielrechnung:

Ohne Basisrente Mit Basisrente
Jährliches Gehalt 60.000 € 60.000 €
Gezahlte Beiträge 0 5.000 €
Steuersatz 28 % 27 %
Gezahlte Steuer 16.800 € 14.850 €
Steuervorteil 0 1.950 €
0 5.000 € vorgesorgt

Zu den Fragen

2 Welche Voraussetzungen gibt es?

Die Höhe an Beiträgen in eine Basisrente, die von der Steuer abgesetzt werden können, hat der Staat begrenzt. Singles können jährlich maximal 20.000 Euro, Ehepaare maximal 40.000 Euro im Jahr als Sonderausgaben angeben.

Eingeführt wurde die Basisrente im Jahr 2005. Seitdem steigt der Anteil der Beiträge, die man absetzen kann, Stück für Stück. Von anfangs 60 Prozent erhöht er sich jedes Jahr um 2 Prozent. Im Jahr 2013 ist er also bei 76 Prozent, 2014 bei 78 Prozent, und die maximalen 100 Prozent sind 2025 erreicht.

Was das konkret bedeutet, verdeutlichen wir mal an einem Beispiel:

Du bist Unternehmer und sparst über deine Basisrente/Rürup-Rente monatlich etwa 830 Euro an. So kommst du am Ende des Jahres auf 10.000 Euro. Im Jahr 2013 kannst du davon 76 Prozent von der Steuer absetzen, also stattliche 7.600 Euro. Im Jahr 2014 sind es 78 Prozent – jetzt darfst du schon 7.800 Euro absetzen. Im Jahr 2025 wird dann der volle Beitrag angerechnet.

2013 2014 2025
Jährlicher Beitrag 10.000 € 10.000 € 10.000 €
Prozentsatz 76 % 78 % 100 %
Absetzbar 7.600 € 7.800 € 10.000 €

Zu den Fragen

3 Gibt es verschiedene Sparformen bei der Rürup-Rente? Und wie sicher ist das?

Damit man auch weiß, was die Gesellschaft mit dem angesparten Geld so anstellt, sollte man sich vor dem Abschluss seiner Basisrente über die verschiedenen Sparformen informieren. Wie sicher das Geld ist, hängt nämlich davon ab, was für einen Vertrag man abgeschlossen hat.

Die Basisrente kann man über viele verschiedene Gesellschaften abschließen – und die bieten natürlich verschiedene Sparformen an, manche ganz klassisch mit garantierter Verzinsung, andere als moderne Fondssparvarianten. Zur Auswahl stehen also:

  • klassische Renten- und Lebensversicherungen,
  • fondsgebundene Renten- und Lebensversicherungen und
  • Fondssparpläne.

Eines haben alle aber gemeinsam: Im Leistungsfall muss immer eine Rentenzahlung erfolgen. Du kannst dir dein Geld nicht auf einen Schlag auszahlen lassen. Daher ist auch immer ein Versicherungsvertrag involviert. Übrigens: Wenn du dich für ein fondsbasiertes Konzept entscheidest, achte darauf, dass dir eine Auswahl unterschiedlicher Fondsgesellschaften zur Verfügung steht.

Zu den Fragen

4 Hat die Basisrente noch weitere Besonderheiten?

Oh ja! Es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb die Basisrente oder Rürup-Rente besonders gern von Unternehmern und Arbeitnehmern abgeschlossen wird: In der Ansparphase ist die Basisrente unpfändbar (auch bei einer Insolvenz!) und sicher vor Hartz IV. Andere private Altersvorsorgeverträge muss man nämlich auflösen, wenn man Insolvenz anmeldet oder Hartz IV beantragt. Sonst erhält man keine staatliche Unterstützung. Die Rürup-Rente darf man aber behalten! Die endgültigen Pfändungsfreigrenzen der Basisrente kommen dann in der eigentlichen Rentenphase zum Zug. Das bedeutet: In der Rentenphase kann eine Pfändung stattfinden, wenn die Voraussetzungen dafür vorliegen.

Zusätzlich zu den monatlichen Zuzahlungen kann man bei seiner Basisrente auch unterschiedlich hohe Zuzahlungen leisten. Wenn deine Firma also einmal ein besonders gutes Geschäftsjahr hatte, kannst du gleich ein bisschen mehr für deine Rente tun und dir den vollen Freibetrag sichern. Und dafür musst du nicht mal deinen monatlichen Sparbetrag anheben.

Anders als andere Rentenmodelle kann die Basisrente nicht vererbt werden. Standardmäßig gehört sie nur demjenigen, der sie abgeschlossen hat, bis zum Lebensende. Einige Gesellschaften bieten dafür Zusatzlösungen für die Vererbung an. Wenn du auch für deine Kinder vorsorgen willst, solltest du dir das näher anschauen. Und gekündigt werden kann ein schlechter Vertrag leider auch nicht. Das ist gesellschaftlich ausgeschlossen. Hast du einmal einen Rürup-Vertrag abgeschlossen, kannst du höchstens die Beiträge auf 0 setzen.

Zu den Fragen

5 Muss ich meine Basisrente versteuern?

Ja. Die Basisrente/Rürup-Rente wird steuerlich genauso behandelt wie die gesetzliche Rente. Das heißt, dass die monatliche Rente bei einer Basisrente noch bis zum Jahr 2040 einer beschränkten Steuerpflicht unterliegt. Seit dem Jahr 2005 steigt der Teil der Rente, der besteuert werden muss, von anfangs 50 Prozent jedes Jahr um 2 Prozent. Wer also 2014 in Rente geht, dessen Rente wird sein Leben lang zu 68 Prozent besteuert, bei Renteneinstieg im Jahr 2015 zu 70 Prozent, usw. Wer 2040 oder später in Rente geht, muss für 100 Prozent seiner Rente Steuern zahlen.

Wie das genau funktioniert, zeigen wir mal an einem Beispiel:

Renteneinstieg 2014 2015 2040
Besteuert werden 68 % 70 % 100 %
Jahresrente 10.000 € 10.000 € 10.000 €
Steuerpflichtig 6.800 € 7.000 € 10.000 €
Steuerfrei 3.200 € 3.000 € 0 €

Du hast eine Basisrente/Rürup-Rente und gehst im Jahr 2014 in Rente. In diesem Jahr beträgt der Anteil, der besteuert werden muss, 68 Prozent. Wenn du eine Jahresrente von 10.000 Euro bekommst, sind dann 6800 Euro steuerpflichtig. 3200 Euro bleiben dein Leben lang steuerfrei.

Das heißt insgesamt: Nicht der volle Beitrag wird steuergefördert (siehe Welche Voraussetzungen gibt es?). Außerdem sind bestimmte Teile der Leistung später steuerpflichtig. Geregelt wird das über die sogenannte Kohortenbesteuerung mit dem Übergang zu einer nachgelagerten Besteuerung. Was heißt das? Der Beitrag wird immer besser steuergefördert, aber die Leistung musst du dann immer stärker versteuern. Deine Beiträge in den Rürupvertrag sind dann zu immer größeren Teile von der Steuer befreit, deine Leistungen werden aber immer stärker besteuert.

Zu den Fragen

 Die Basisrente – Fazit

Die Rürup-Rente ist die richtige Wahl für dich, wenn du einen hohen Steuersatz hast – dann erhältst du jedes Jahr mit der Steuererklärung Geld zurück! Für Unternehmer lohnt sich dabei besonders der Ansparschutz, denn auch bei einer Insolvenz ist deine Rente sicher. Und dank großzügiger Zuzahlungen kann man in einem guten Geschäftsjahr einfach etwas mehr für die Rente tun.

Klingt gut? Hier noch mal die wichtigsten Vor- und Nachteile auf einen Blick:

Vorteile der Basisrente

  • Durch Steuervergünstigungen besonders geeignet für alle mit hohem Steuersatz
  • Größere Zuzahlungen möglich
  • In der Ansparphase auch sicher bei Insolvenz, Hartz IV und Pfändung
  • Wer noch bis 2040 in Rente geht, für den bleibt ein Teil der Rente lebenslang steuerfrei

Nachteile der Basisrente

  • Keine Kapitalauszahlung möglich, muss immer verrentet werden
  • Kann ohne Zusatzlösung nicht vererbt werden
  • Ist sie einmal abgeschlossen, kann sie nicht mehr gekündigt werden


Die Rürup-/Basisrente ist eine Möglichkeit der privaten Altersvorsorge. Informiere dich auch über die anderen Optionen: Riester-Rente, Lebens- und Rentenversicherung und Fondssparplan.

Neben der privaten Altersvorsorge gibt es auch die gesetzliche Rentenvorsorge und die betriebliche Altersvorsorge.

nach oben