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    Cost-Average-Effekt

Der Cost-Average-Effekt, auch Durchschnittskosteneffekt genannt, tritt bei Fondssparplänen auf und kann Kursschwankungen ausgleichen. Im Gegensatz zu Einmalanlagen wird bei Fondssparplänen nicht der gesamte Betrag zu einem Zeitpunkt in einen Fonds investiert, sondern ein fixer gezahlter Beitrag wird in einem festen Rhythmus für den Kauf von Fondsanteilen verwendet. Dabei kann in Aktienfonds, Rentenfonds oder gemischte Fonds investiert werden. An der Börse entwickeln sich die Kurse dynamisch, das heißt, die Werte der Fondsanteile können fallen oder steigen. Mögliche Aktien-Verluste durch das Fallen des Kurses können bei einem Fondssparplan wieder aufgefangen werden: Denn es tritt der Cost-Average-Effekt ein.

Kursschwankungen und der Cost-Average-Effekt

Bei einem Fondssparplan wird ein festgelegter Beitrag genutzt, um regelmäßig Fondsanteile zu kaufen. Diese Anlagestrategie berücksichtigt die Schwankungen der Wertentwicklung. Ist der Kurs also gerade niedrig, so können für den gewählten Betrag viele Anteile gekauft werden. Ist der Kurs im nächsten Monat gestiegen, so können weniger Anteilscheine erworben werden. Gleichzeitig ist der Wert der bisher erworbenen Anteile gestiegen. Fällt der Kurs im folgenden Monat, kann wieder in eine größere Anzahl neuer Fondsanteile investiert werden. Die Werte der bisherigen Anteile sinken jedoch. Auf diese Weise können längerfristig Kursschwankungen ausgeglichen werden. Im Durchschnitt ergibt sich für die Fondsanteile also ein Einkaufspreis, der günstiger ist als bei einem Einzelkauf. Dieser Effekt ist der Cost-Average-Effekt oder Durchschnittskosteneffekt.

Beispielrechnung für den Cost-Average-Effekt

Um die Wirkungen des Effekts zu verdeutlichen, erklären wir dies an einem kurzen Beispiel.

Monat Sparbeitrag Wertanteil Anzahl der Anteile
1 100 € 100 € 1
2 100 € 50 € 2
3 100 € 25 € 4
4 100 € 50 € 2
5 100 € 100 € 1
Gesamt 500 € Ø 65 € 10

Jeden Monat werden von einem Anleger 100 Euro in den Fondssparplan eingezahlt, von denen Fondsanteile gekauft werden. Insgesamt wurden innerhalb von fünf Monaten 500 Euro eingezahlt, dabei wurden zu einem durchschnittlichen Marktpreis von 65 Euro 10 Anteile erworben. Nach Ablauf der fünf Monate liegt der Wert der Anteile wieder bei 100 Euro, also wie zu Beginn des Sparplans. Bei einer Einmalanlage hätte der Anleger mit demselben Budget nur fünf Anteile zum Einstiegskurs von 100 Euro kaufen können. Durch den Fondssparplan und den Cost-Average-Effekt konnten im Beispiel zehn Anteile gekauft werden, der Anleger bekommt also mehr für sein Geld. Das bedeutet einen doppelten Gewinn gegenüber einer Einmalanlage. Außerdem liegen die Durchschnittskosten unter den Einkaufkosten bei einem Einzelkauf.

Darstellung des Börsenkurses, Kauf der Anteile zu fünf verschiedenen Zeitpunkten, resultierende Gewinnlinie steigt

Vorteile des Cost-Average-Effekts

Durch den Cost-Average-Effekt kann nicht nur ein vorteilhafter Einkaufskurs erreicht werden, es kann auch eine gute Rendite erzielt werden. Die positiven Auswirkungen des Durchschnittskosteneffekts werden umso stärker, je höher die Laufzeit des Fondssparplans ist. Bei dieser Anlage kann der richtige Einstiegszeitpunkt so gut wie vernachlässigt werden, da sich die Kursschwankungen ausgleichen. Optimal ist natürlich ein Einstieg bei niedrigen Kursen, um viele Fondsanteile erwerben zu können, und ein Ausstieg bei hohen Kursen, um einen höheren Wert für die Anteile zu erzielen. Obwohl sich die ständige Wertentwicklung von Anteilen hier positiv auf die Geldanlage auswirkt, ist besonders gegen Ende der Laufzeit des Fondssparplans Vorsicht geboten. Da mit Beendigung des Sparplans nicht mehr genügend Zeit bleibt, um fallende Kurse auszugleichen, sollte unbedingt auf die Kursentwicklung geachtet werden. Entwickelt sich ein Fonds über einen längeren Zeitraum negativ, sollte die Anlagestrategie entsprechend angepasst werden.